Jeder Arbeitnehmer profitiert von einem cleveren Umgang mit Steuern. Auch der Lohnsteuerjahresausgleich kann finanzielle Vorteile bieten. Doch was ist ein Lohnsteuerjahresausgleich genau, wie funktioniert er, und warum sollten sowohl Arbeitnehmer als auch Führungskräfte darüber Bescheid wissen? Wir haben detaillierte Informationen zusammengestellt und erklären verständlich, warum sich ein genauer Blick auf den Lohnsteuerbescheid lohnt.


Die Grundlagen: Der Lohnsteuerjahresausgleich einfach erklärt

Das deutsche Steuersystem basiert auf monatlichen Abzügen der Lohnsteuer, die auf einer vorläufigen Steuerberechnung beruhen. Abweichungen, die durch Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen oder steuerliche Freibeträge entstehen, können dazu führen, dass Arbeitnehmer in manchen Monaten einen zu hohen Betrag zahlen.

 

An dieser Stelle können wir die Frage beantworten, was der Lohnsteuerjahresausgleich ist. Früher war damit ganz einfach eine freiwillig abgegebene Steuererklärung gemeint. Heute wird nur noch von einem Lohnsteuerjahresausgleich gesprochen, wenn ein Arbeitgeber in der letzten Lohnabrechnung fehlerhafte Steuerabzüge vor der finalen Lohnsteuerbescheinigung ausgleicht. Dies ist in Deutschland Pflicht, sobald ein Unternehmen mehr als 10 Mitarbeiter beschäftigt.

 

Steuererklärung vs. Lohnsteuerjahresausgleich – der Unterschied

Der Lohnsteuerjahresausgleich ist also nicht dasselbe wie eine Steuererklärung. Sollte der Arbeitgeber die begrenzte Korrektur jedoch nicht selbst vornehmen, kann sie im Nachgang über die Einkommenssteuererklärung vom Arbeitnehmer beantragt werden. Beide Verfahren zielen darauf ab, steuerliche Differenzen auszugleichen und können potenziell zu einer Rückerstattung führen. Doch Verwechslungsgefahr besteht, da nicht immer offensichtlich ist, was ein Lohnsteuerjahresausgleich ist.

 


Wer hat Anspruch? Tipps für den Lohnsteuerjahresausgleich

Nicht jeder Arbeitnehmer kann einen Lohnsteuerjahresausgleich bei seiner Führungsetage erbitten. Es gelten spezifische Kriterien, die erfüllt sein müssen. An dieser Stelle ist auch ein passendes Lohnabrechnungsprogramm interessant.

 

Der Arbeitgeber kann einen Lohnsteuerjahresausgleich durchführen, wenn:

  • Arbeitnehmer ausschließlich Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit erhalten haben
  • Steuerabzüge aufgrund von Änderungen der Lohnsteuerklassen fehlerhaft waren
  • Angestellte während des Jahres geheiratet oder die Steuerklasse gewechselt haben

 

Der Arbeitgeber muss einen Lohnsteuerjahresausgleich durchführen, wenn:

  • Mehr als 10 Mitarbeiter im Unternehmen angestellt sind
  • Werbungskosten den Pauschalbetrag von 1.230 Euro übersteigen
  • er Sonderausgaben, wie Spenden oder Vorsorgeaufwendungen, geltend machen möchte
  • Verluste aus anderen Einkommensarten, etwa Kapitalerträgen, angerechnet werden können

 

Doch jeder Arbeitnehmer sollte sich zumindest einmal die Frage stellen, was ein Lohnsteuerjahresausgleich ist, denn dieser bietet zahlreiche Vorteile, die über bloße Rückerstattungen hinausgehen. So müssen Angestellte beispielsweise nicht unbedingt eine Steuererklärung einreichen und erhalten den entsprechenden Ausgleich direkt am Jahresende.

 


So funktioniert der Lohnsteuerjahresausgleich für Unternehmen

Die Frage „Was ist ein Lohnsteuerjahresausgleich?“ wurde damit beantwortet. Nun soll es darum gehen, wie genau er abläuft, wenn die entsprechende Ausgleichsrechnung automatisch vom Arbeitgeber durchgeführt wird. Der Lohnsteuerjahresausgleich ist für viele Unternehmen selbstverständlich.

 

Schritt 1: Prüfen der Notwendigkeit und aller erfüllten Voraussetzungen.

Schritt 2: Summieren aller Bruttolöhne des gesamten Jahres inkl. Boni.

Schritt 3: Korrekte Jahreslohnsteuer mithilfe der Jahressteuertabelle berechnen.

Schritt 4: Abgleich mit der gezahlten Lohnsteuer durchführen.

Schritt 5: Abweichungen ausgleichen und (Erstattung oder Abzug) auf Lohnsteuerbescheinigung vermerken.

Schritt 6: Meldung ans Finanzamt.

Schritt 7: Differenz im Gehalt verrechnen.

 

Mit moderner Buchhaltungssoftware wird dieser Prozess größtenteils automatisiert, was die Durchführung erheblich erleichtert.

 


Was ist, wenn ein Lohnsteuerjahresausgleich entfallen ist?

Sollte aus verschiedenen Gründen kein Lohnsteuerjahresausgleich durch den Arbeitgeber vorgenommen worden sein, ist es oftmals sinnvoll, eventuelle Ausgleichszahlungen über die Einkommenssteuererklärung zu beantragen. Sie kann selbständig über moderne Portale wie ELSTER durchgeführt werden oder durch die Unterstützung eines Steuerberaters, der oft über hochwertige Steuerberater-Software verfügt. In jedem Fall sollten sich Arbeitnehmer die Frage stellen: Was ist, wenn ein Lohnsteuerjahresausgleich nicht möglich ist.

 

Was benötigt man für die Steuerklärung, um den Lohnsteuerjahresausgleich zu ersetzen?

  • Relevante Belege: Gehaltsabrechnungen, weitere Nachweise und Quittungen.
  • Den Zugang zu digitalen Tools: Sie stehen oft direkt mit dem Finanzamt in Verbindung, erleichtern den Eingabeprozess und reichen die Steuererklärung direkt elektronisch ein.
  • Geduld: Der Steuerpflichtige erhält in der Regel innerhalb weniger Wochen nach der Eingabe seiner Daten einen Bescheid und etwas später ggf. eine Rückerstattung oder Aufforderung zur Nachzahlung.

 

Arbeitnehmer profitieren in der Regel von:

  • Höheren Rückerstattungen durch individuelle Angaben
  • Optimierung der Steuerlast durch umfangreichere Prüfung

 

Eine Steuererklärung lohnt sich für Arbeitnehmer dabei auch, wenn sie beispielsweise Arbeitskleidung oder Fortbildungskosten steuerlich absetzen möchten.

 


Was ist ein Lohnsteuerjahresausgleich? Lessons learned

Auch, wenn der Begriff „Lohnsteuerjahresausgleich“ nach wie vor für Verwirrung sorgt und einige Arbeitnehmer sich fragen, was genau das ist, wird immer öfter deutlich, dass es sich nicht um eine Einkommenssteuererklärung handelt. Für viele Führungskräfte und Buchhalter ist es ein Pflichtvorgang am Ende des Jahres, bei dem geprüft wird, ob die Summe der abgeführten monatlichen Lohnsteuerbeträge mit der Jahreslohnsteuer übereinstimmt. Ist dies nicht der Fall, kann ein direkter Ausgleich stattfinden. Da oftmals zu hohe Steuerabzugsbeträge gezahlt werden, sollten Arbeitnehmer darüber informiert sein, was ein Lohnsteuerjahresausgleich ist und ob er durchgeführt wird. Falls nicht, bietet eine präzise Steuererklärung die Chance, finanzielle Vorteile zu sichern und die eigene Steuerlast zu optimieren. Die Frage ist also künftig nicht mehr „Was ist ein Lohnsteuerjahresausgleich?“, sondern „Profitiere ich schon davon?“.